Offener sehr kritischer Brief der Kleingartenkolonie Krugpfuhl e.V. an den Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e.V.
Einige der Passagen aus dem Brief:
"Warum ist dem Rechnungsprüfungsausschuss nichts aufgefallen?"
"... augenscheinlich versuchte Angstmache. Der Insolvenzverwalter selbst betonte mehrmals, dass eine Doppelzahlung irrelevant ist ..."
"Desweiteren kommen wir immer wieder an den Punkt bei unseren Gesprächen, uns zu fragen, weshalb niemand etwas mitbekommen haben soll von den Machenschaften Frau Kleinaus? Wurde an ihrem Führungsstil nie etwas kritisiert?"
Wir wissen positiv, daß auch andere Pankower Kleingartenvereine (und unzählige Pankower Kleingärtner) Zweifel daran haben, ob ein wirklicher NEUANFANG erfolgt bzw. beabsichtigt ist.
LESEN SIE NACHFOLGEND (MIT KONSTRUKTIVEN VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN):
19.6.2023
Lieber Vorstand des Bezirksverband,
nach der gestrigen Absage des Verbandstages, was wir ebenso als sinnvoll ansehen, mögen die folgenden Gedanken evtl.etwas unpassend wirken, jedoch ist es uns und unseren Mitglieder ein Bedürfnis, diese an Sie und alle anderen Vorstände weiterzuleiten, auch, wenn jetzt sicher nicht der richtige Zeitpunkt für die Klärung mancher Anliegen sein wird. Nur, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, können wir ebenso nicht abschätzen, und es gibt nun mal dringende Fragen, die wir loswerden müssen.
Letzten Donnerstag konnte ich zum 1.Mal an einer Sitzung des Bezirkverband teilnehmen. Ich bin erst seit ein paar Monaten bei uns im Vorstand aktiv. Im Nachhinein sind mir einige Dinge aufgefallen, die mich etwas nachdenklich stimmen.
Wir bedanken uns ebenso für die engagierte Arbeit der verbliebenen Vorstandsmitglieder und deren ehrenamtlichen Mitarbeitern, jedoch fehlte uns im Gegenzug auch ein Dankeschön an alle Vorstände der über 50 Kleingartenvereinen, die aufgrund der verheerenden entstandenen Situation durch Frau Kleinau und Komplizen, in eine derart angespannte, aufreibende und sehr arbeitsintensive Situation gekommen sind, die uns allen viele Nerven und Zeit kosten und gerade für Neulinge, wie mich, eine sehr große Herausforderung darstellen.
Lange Zeit war mir unklar, welche Dame überwiegend die Diskussion führte. Ich bin davon ausgegangen, dass es Ellen Müller war. Nachdem jedoch ein paar Mal der Name Steffi fiel, und irgendwann dann auch, zum Ende hin, der Nachname Draack, wurde mir klar, dass die Konferenz überwiegend durch die Rechtsanwältin moderiert wurde. Das finden wir im Nachgang sehr eigenartig.
Weshalb sprachen Sie, die Mitglieder des Vorstandes, nicht selbst? Wenn schon eine Rechtsanwältin zu uns KG – Vorständen spricht, wo sind unsere Rechtsanwälte, die im Gegenzug mit Ihnen sprachen? Dies ist für uns keine Kommunikation auf gleicher Augenhöhe. Aus Verhandlungen weiss ich, dass auf beiden Seiten jeweils ein Rechtsbeistand vorhanden sein muss. Jetzt sagen Sie vielleicht wieder, „Wir sind der Verband“. Das sehen wir anders!
Die KG – Vereine sind Mitglieder im Verband. Der Vorstand bzw.Teile dessen, haben unser Geld veruntreut und dadurch den Verband in die Schuldnersituation gebracht. Als einzige Erklärung dessen, erkennen wir nur, dass Sie sich als Vorstand scheinbar im Wort zurückhalten sollten, um, in Ihrem Sinne, nichts „ Falsches“ zu sagen. Deshalb sprach scheinbar die überwiegende Zeit über Frau Draack. Ein unangenehmer Nachgeschmack, müssen wir ehrlich sagen.
Ebenso missfiel uns die Argumentation der augenscheinlich versuchten Angstmache. Der Insolvenzverwalter selbst betonte mehrmals, dass eine Doppelzahlung irrelevant und nicht rechtens sei, da wir, die KG – Vereine, unsere Bringschuld erbracht haben. Weshalb wird dann von mehreren Seiten, u.a. von Frau Draack, immer wieder betont, dass die Gelder fließen müssen etc. Freiwillig, aber….Was damit bezweckt wird, ist in unseren Augen klar, und hat scheinbar in den letzten Wochen bereits Früchte getragen – pure Angstmache, die die Mitglieder dazu bringen, bereits gezahlte Beträge nochmals zu überweisen. Anstatt die Besonnenheit des Hr.Prof.Dr.Martini zu bekräftigen, sind Sie weiterhin, bzw. Ihre Rechtsanwältin, auf der Wichtigkeit der Beschlüsse „herumgeritten“, die Pacht nochmals zahlen zu lassen, um die Eigentümer mit ihren Forderungen zu bedienen.
Wir haben bereits bezahlt!
Wir finden, dass Sie es sich damit zu einfach machen. Gilt in diesem Fall nicht §13 der Satzung des Bezirkverband, der eine Haftung der Mitglieder bzw. angeschlossenen Vereine für Angelegenheiten des Verbandes ausschließt!?
Desweiteren kommen wir immer wieder an den Punkt bei unseren Gesprächen, uns zu fragen, weshalb Niemand etwas mitbekommen haben soll von den Machenschaften Frau Kleinaus? Wurde an ihrem Führungsstil nie etwas kritisiert? Es kann doch nicht möglich sein, dass so etwas, wie den alleinigen Zugang zum Konto zu haben, zum Briefkasten etc., dass dies den anderen, und eben auch Ihnen, egal war bzw. keiner etwas davon wusste?? Oder, wie sollen wir wieder Vertrauen in Ihre Arbeit gewinnen und die Gewissheit, dass auch Sie Ihre Verantwortung in der Vergangenheit sehen und in der Gegenwart und Zukunft anders handeln werden? Die Rechtsanwältin fast die gesamte Zeit über „Ihre Konferenz“ führen zu lassen, erhöht in unseren Augen keineswegs das Vertrauen. .......................
................ Und, dass in Ihrem Haus keine Revision durchgeführt wurde….. Das hat uns auch sehr verwundert, wo doch wir als „kleiner Verein“ dies tun müssen, um Rechenschaft beim Finanzamt ablegen zu können, und es ebenso in der Satzung des BV steht. Wie konnte dann in all den Jahren ohne Revision die Gemeinnützigkeit erhalten werden?
Desweiteren haben wir uns im Vorfeld, sicher, etwas knapp, an Sie mit verschiedenen Fragen gewandt. Ein paar konnten wir uns aufgrund der Konferenz selbst erklären, einige jedoch blieben unbeantwortet. Einige andere sind zur Zeit vielleicht eher irrelevant, jedoch wäre eine Klärung derer ebenfalls wünschenswert.
Wurden die Mitgliederbeträge (Pachtzahlungen) für den Kauf vom „Am Anger“ benutzt? Ist der BV deshalb in diese Situation gekommen?
Wurden diese Fragen evtl.schon auf einer anderen Sitzung geklärt?! Gleicht die Rückabwicklung die Kosten wieder aus? Wird so etwas zukünftig noch mal geschehen, oder wird es Regularien geben, die dies verhindert?
Wie gesagt - §13 der Satzung des Bezirkverband schließt eine Haftung der Mitglieder bzw. angeschlossenen Vereine für Angelegenheiten des Verband aus!
Ist die Hinterziehung keine Angelegenheit des Verbandes? Weshalb werden dann wir, die Vereine, durch die angstmachende Argumentation in die Situation gebracht, scheinbar noch mal zahlen müssen, um die Schulden bei dem Eigentümer zu begleichen? Dies widerspricht sich in unseren Augen, oder, was meinen Sie dazu?
Laut Satzung des Bezirksverband findet der Rechnungsprüfungsausschuss des BV vierteljährlich statt, davon 1x unangemeldet.
Warum ist dem Rechnungsprüfungsausschuss nichts aufgefallen?
Diese Frage wundert uns immer wieder….Eine Antwort wäre wünschenswert, um mehr Klarheit für die Geschehnisse gewinnen zu können.
Das geforderte Finanzierungskonzept bzw. gegorderte Haushaltsplan des Bezirksamt zur Stundung
Kann doch nicht nur eine Abwälzung der offenen Posten auf die Mitglieder nach sich ziehen? Wie soll das zukünftig gehändelt werden?
Stichwort: Transparenz gegenüber den Mitgliedern
Wie wird vom BV sichergestellt, dass Zahlungen der Vereine bzw. deren Mitglieder nicht zweckentfremdet bzw. für das Stopfen anderer finanzieller Löcher verwendet werden?
Diese Frage wird sicher innerhalb des Insolvenzverfahrens geklärt werden.
Nach erfolgter Begleichung der Forderungen des Bezirksamt sollten zu viel gezahlte Gelder umgehend an die Vereine rücküberwiesen werden!
Stichwort: Transparenz
Diese Frage erübrigt sich, da durch das Insolvenzverfahren die genauen Zahlen ersichtlich werden.
Bei einer derart unklaren Sachlage, wie soll bzw. kann unser Verein vernünftige Entscheidungen treffen?
Wird durch das Insolvenzverfahren sicher klarer…
Besteht eine Vermögensaufallversicherung?
Diese Frage wurde von einer Kollegin mit „Nein“ beantwortet. Stimmt das? Ist dies für die Zukunft angedacht, um das Vertrauen in den Verband wieder herzustellen?
Ist eine Strafanzeige gestellt worden?
Stichwort: Aktenzeichen
Frage geklärt
Die Anwälte des BV vertreten den BV, wer vertritt die Vereine?
Bzw. besteht ein Interessenkonflikt?
Siehe den Text oben….
Wann bzw. wo ist der letzte Jahresabschluss des BV einsehbar?
Müsste dies nicht öffentlich gemacht werden? Auf der Website bzw. für die Vorstände einsehbar?
Wie kann es sein, dass der Finanzverantwortliche im BV keinen Zugriff auf das Konto hatte??
Welche Tätigkeiten übernahm er statt dessen?
Wer ist der Kontoinhaber des neuen Konto?
Nach Insolvenzmeldung sicher nicht mehr so relevant…Jedoch – wie wird sich das in Zukunft verhalten?
Warum oder was war der Kündigungsgrund des Steuerbüro gegenüber des BV?
Warum wurde trotz Ankündigung und Beschluss auf dem außerordentlichen Verbandstag am 24.03.23 bisher kein Wirtschaftsprüfer beauftragt? Laut Protokoll sollte dies nicht so teuer sein??!
Wir bitten gleichzeitig auch um die Aufarbeitung der Beschlüsse und Entscheidungen in der Vergangenheit, z.Bsp. was die in unseren Augen überhöhten Preise in der Gebührenordnung angeht. Oder die exorbitante Erhöhung des Verbandsbetrages, welche schon des Öfteren kritisch hinterfragt wurde. Des weiteren wurden wir bereits schon angesprochen, was mit den hinterlegten Kautionen z.Bsp. für einen Schuppen, der nicht abgerissen wurde, passiert.
Wir wissen, einige dieser Fragen haben im Moment weniger Priorität, über mögliche Antworten wären wir jedoch sehr verbunden, um unseren Mitgliedern ihre Fragen beantworten zu können. Wissen Sie, der KG – Vorstand wird teilweise als Bumann hingestellt, obwohl wir in keinster Weise an der Entstehung der derzeitigen Sachlage eine Mitverantwortung tragen. Diese liegt beim Vorstand des BV, und das können wir nur klarstellen, indem Sie uns so viele Fragen, wie möglich beantworten, auch, wenn dies mit Sicherheit viel Zeit in Anspruch nimmt. Seien Sie jedoch versichert, uns geht es mit der vielen zusätzlichen Arbeit ebenso. Letztendlich kann das Beantworten der Fragen auch nur der Wiedergewinnung des Vertrauens zum Vorstand des Bezirksverbandes dienen, was Sie sicher nachvollziehen können.
Zum Abschluss möchte ich noch hinzufügen, dass wir uns absichtlich schriftlich an Sie wenden, da unsere Einwände, Anregungen und Fragen den Rahmen der Vorständekonferenz gesprengt hätten. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass auch kritische Meinungen ihren Raum erhalten und respektiert werden, und dies von Ihnen als Moderatoren auch so kommuniziert würde. Diesen Eindruck hatten wir teilweise nicht.
Da der außerordentliche Verbandstag nicht stattfindet, wir jedoch bereits Beschlussvorlagen mit unseren Mitgliedern abgesprochen haben, senden wir sie ebenso zu. Evtl. für einen kommendem regulären Verbandstag, wenn sich bis dahin nicht das eine oder andere erübrigt, wie so oft in den letzten Wochen/Monaten….
Unsere Vorschläge:
Der BV hält sich an seine Satzung Paragraph 13, in der eine Haftung der Mitglieder für Angelegenheiten des BV ausgeschlossen wird, was beinhaltet, dass keine offenen Zahlungen im Zeitraum 05.06.23 – 31.12.23 nochmals von den Vereinen getragen werden. Alle Forderungen vor dem 05.06.23 sind laut vorläufigem Insolvenzberater Prof.Dr.Martini aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 05.06.23 für nichtig erklärt worden.
Um eine Kommunikation auf Augenhöhe – BV Vorstand & KG – Vorstände – zu gewährleisten, wird ein Rechtsanwalt für die Interessen der KG – Vereine bestellt.
Wir beschließen, dass bis zum Abschlussbericht des Insolvenzverwalters und einer Klärung der finanziellen Lage keine weiteren Beschlüsse durch den heutigen Verbandstag gefasst werden.
Letzter Vorschlag bestätigt für uns den Sinn, diesen ausfallen zu lassen.
Dieser Brief wird bewusst an alle Vorstände gesandt, um noch mal zum Nachdenken anzuregen. Vielleicht haben wir manches falsch verstanden oder wurde schon gesagt. Dies bitten wir zu entschuldigen! .......................
...................... Vielen Dank und freundliche Grüße,
Der Vorstand KGK Krugpfuhl
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